Kalender | Bio | Werke | Audio | Projekte | Texte | Unterricht

Bühnenwerke Vokalwerke Orchester- u. Ensemblewerke Kammermusik Solowerke

la colindat

für Flöte, Klarinette, Akkordeon, Klavier und Schauspieler

Audio sample

Play

Entstehungsjahr

2014

Dauer

6 min

Besetzung

Flöte/ Singstimme, Klarinette in B/ Singstimme, Akkordeon/ Singstimme, Klavier/ Singstimme und Schauspieler/ Singstimme/ Rahmentrommel

Uraufführung

Ensemble Wiener Collage, René Staar, Dirigent
Wien, Arnold Schönberg Center, 15.12.2014

Beauftragt von

Ensemble Wiener Collage


Einführungstext

Als Ausgangspunkt dieses Werkes dient ein vorchristlicher, in Rumänien noch lebendiger Brauch
zu Weihnachten. Es geht um das Colindat, was als eine Art von "Weihnachtssingen" zu verstehen
ist. Die Colindători (= die Weihnachtssänger), eine Gruppe von jungen Burschen, die hauptsächlich
in der Nacht vom 24. auf den 25.Dezember von Haus zu Haus ziehen, wünschen Gesundheit,
Glück und Wohlstand für das kommende Jahr. Mit ihren Liedern sollen sie die bösen Geister, die
zur Wintersonnenwende sehr aktiv sind, verjagen.
Das von mir ausgewähltes Colind gehört zu der Gruppe der Lieder, die für einzelnen Hausbewohner bestimmt sind, in diesem Fall für die jungen Burschen. Der Titel, Leușoru' s-o'nturnatu (auf Deutsch Der Löwe ist zurückgekommen) weist auf ein bekanntes Motiv hin: das Motiv des Sieges über den Löwen. Der Text, von dem ich nur die erste Hälfte verwende, beschreibt den wunderbaren Kampf eines jungen Mannes mit dem noch nicht besiegten Löwen, dem gefährlichen Tier, das nachts durch die Obstgärten schleicht. Dem jungen Gastgeber wird auf dieser Weise gewünscht, dass er genau
so mutig und kräftig wie der Held der Geschichte wird.
Inspirierend für mich als Komponist war nicht nur das Lied, sondern auch die instrumentale Einleitung, die teilweise auf dem Weg gespielt wird. Ähnlich wie in diesem Brauch werden
die Musiker des Ensembles „Wiener Collage“, für die ich das Stück komponierte, spielend den Konzertraum betreten. Die Musiker werden im Laufe des Stückes auch singen. „Geleitet“ werden sie vom Schauspieler, der die Rolle des Anführers übernimmt. Mit Trommelschlägen, rhythmisierten Rufen und Stampfen wird dieser einen wichtigen Beitrag zum gesamten energischen, lebensbejahenden, lauten Charakter des Werkes leisten.
Musikalisch gesehen, deutet diese sehr alte Volksmusik auf zwei für mich anregende Elemente hin: die Überschichtung von verschiedenen Tempi und die Mikrotonalität. Was mich am meisten interessiert, ist das leicht unsynchrone Spiel, das in meinem Werk vorkommt, ebenso, wie dies
in der Volksmusik der Fall ist.


Kritiken

Partitur

a b